6. Los Angeles

27Feb2012

6. Es hat begonnen…

Ich befinde mich gerade in einer Boeing 777, Flug von London nach Los Angeles… Bis wir dort sind wird es mindestens noch 3 Stunden dauern… Hört sich ja alles erträglich an, wenn ich hier nicht schon seit fast 9 Stunden sitzen würde!! BAAAAH ich werd verrückt… Das einzig Gute an der vielen Zeit ist, dass ich jetzt wenigstens schon meinen ersten Blogeintrag aus dem Ausland vorbereiten kann.

Wie lief es bis jetzt?

Antwort: Gut. Ich bin pünktlich um kurz nach 3 putzmunter aus dem Schlafsack direkt unter die Dusche gesprungen. Dann hab ich mich mit Sascha getroffen, um zum Flughafen zu kommen, wo wir auch schon in der Check-In-Schlange auf Jason stießen. Der Flieger nach London war pünktlich – und zwar so pünktlich, dass wir fast eine halbe Stunde früher als geplant in Heathrow landeten. Dann hatten wir doch glatt fast 5 Stunden voller Spiel, Spaß und Spannung am Terminal vor uns; gut, dass dieser doch eher einem riesigen, überteuerten Einkaufscenter glich, so konnten wir wenigstens Süßigkeiten und Alkoholika aller Art bewundern, bevor wir uns einfach in die Wartehalle gesetzt bzw. gelegt haben und auf das Eröffnen unsere Gates warteten. Als ich die beiden Kleinen an ihrem Gate abgesetzt hatte, hieß es nur noch für mich warten (da ich ja mit einer späteren Maschine nach L.A. geflogen bin). Dauerte auch nur 20 min, dann dürfte ich auch ran und mich „blank machen“. Scheinbar war ich eine der wenigen Leute, die einen Online-Check-In gemacht hatten und deswegen besonders genau unter die Lupe genommen wurde. Nachdem ich also einem sehr netten Sicherheitsbeamten erklären musste, was ich in den USA gedenke zu tun, wo und mit wem („Ich treffe mich dort mit 2 Freunden“-„Woher kennen Sie diese Freunde?“- ja, woher denn wohl? Aus `nem Terrorcamp oder was??), durfte ich in eine Sicherheitskontrolle, die ich so noch nie erlebt habe (man bedenke, dass ich vorher schon einmal in Berlin und bei der Ankunft in London untersucht wurde – so richtig mit Abtasten und Schuhe aus). Auf jeden Fall hat eine Frau, die mich immer als „lovely girl“ oder sowas bezeichnet hat (Ist das ihre Art mich armes, alleinreisendes Mädchen zu beruhigen?) wieder mal von oben bis unten abgetastet, inklusive Schuhe UND Fußsohlen! Okay, so weit so gut denkt man sich, dann wartete noch ein netter Herr auf mich, um meine Tasche mit mir zusammen untersuchen zu dürfen. Gut, die Flüssigkeiten, bestehend aus Creme, Kontaktlinsen & -mittel und Make-Up wurden wieder untersucht. Dann kam der Laptop an die Reihe, von dem er einen Abstrich machte und diesen danach auswertete. Und dann fing er an, wie ein Berserker in meiner vollgestopften Tasche rumzuwühlen. Versteht mich nicht falsch: Dieser Herr pakistanischer Abstammung war unglaublich nett. Er fragte mich nach meinem Urlaub und was ich denn alles vorhätte, hat mir Tipps für Las Vegas gegeben etc., aber das lenkte mich trotzdem nicht davon ab, dass er gerade in meiner Wechselunterwäsche in meiner Handtasche rumwühlte!! Sprengstoff oder sonstige illegale Sachen haben sie übrigens nicht gefunden……

Als ich im Flieger in meiner Zweierreihe saß, war ich ganz gespannt auf meinen Sitznachbarn. Nun im ersten Moment, dachte ich es wäre eine Deutsche gewesen, die mir mit einem Wort („Yes“) zu verstehen gab, dass sie auf dem Fensterplatz saß, einen Beutel hinüberhiefte und mit diesem nicht unbedingt sanft mein Gesicht streifte und sich nicht entschuldigte. Diesen Faux-Pas konnte sie ein paar Stunden später erst wieder gutmachen, als sie mir half meine heruntergefallene Gratis-Kekspackung aufzuheben ^^ (Man, waren die lecker!). Auf jeden Fall habe ich später gesehen, dass sie ihren Bildschirm auf französisch gestellt hatte, was sie nicht sympathischer machte.  Das Eis brach erst, als ich versuchte zu schlafen und sie mich ganz sanft herausriss, weil sie mal aufs Klo musste. Und dann haben wir uns unterhalten (also, als sie wieder da war ^^ ). Sie war weder deutsch, noch französisch, sondern Schweizerin! Hatte ich doch fast recht gehabt. Auf jeden Fall haben wir uns dann über die USA unterhalten (Los Angeles, Route 66, Las Vegas), da sie in ihrer Jugend in San Diego Englisch studiert hatte. Ich hab viele interessante Infos daraus mitgenommen.

Nun sitze ich hier mit einer Dose Pepsi light und unglaublich viel Gratisessen, dass ich in meine Handtasche gestopft hab – ihr wisst ja, dass ich bei Gratisessen nichts verkommen lasse, naja eigentlich überhaupt bei Essen 😉 Die Flugbegleiter teilen hier alle 2 Stunden was zu Futtern und zu Trinken aus und ich muss echt sagen: es schmeckt alles verdammt gut. Übrigens habe ich auch ein kleines Gratiskissen und eine –decke bekommen - die werden aber nicht mehr in meine Tasche passen…

Ha, seht ihr und schon habe ich 45 min damit verbracht, alle halbwegs interessanten Informationen, auf halbwegs amüsante Art zusammenzufassen. Wir befinden uns jetzt gerade über dem Mt. Rushmore. Wenn dieser Eintrag online geht, werde ich schon lange in L.A. sitzen und bestimmt noch viel mehr erlebt haben, also vorausgesetzt, ich treffe Jason und Sascha am Flughafen in L.A. wieder…

  Flug Berlin-London Flug Berlin-London Boeing 777 Fluginfo

 

Okay Leute, das Gute zuerst: Wir haben uns am Flughafen wiedergetroffen und uns mit Hilfe von durchfragen und Busfahrern auf die Nerven gehen bis zum Hostel durchgeschlagen. Jetzt das Schlecht: Es ist schwieriger, als ich dachte, an Gratis-Internet zu kommen. Hier im Hostel müsste ich 7$ für 24h bezahlen, aber die jungen Leute, die Tag und Nacht an der Rezeption sitzen, waren so nett und haben mir erzählt, dass in einer Bar neben dem Hostel Frei-Internet ist, deswegen hoffe ich auch, dass ich die Jungs überreden kann, zum Mittagessen dorthin zu gehen. Aber da es jetzt erst 6:30 morgens ist und die beiden noch selig pennen, ist Mittag ja noch recht weit hin. Aber dafür habe ich wiedermal die Zeit den Blogeintrag vorzubereiten.

Als wir in Venice Beach ankamen, war es leider schon dunkel, was uns aber nicht davon abgehalten hat, zum Strand zu gehen und die Promenade herunterzuwandern.  Hier laufen ein paar komische Typen rum! Haufenweise Skateboarder und Rollerfahrer, Gangs,  die sich treffen, Leute, die einem (eigentlich nur Jason ^^) auf der Straße Drogen andrehen wollen, alle möglichen Ethnien bunt gemischt; bisher habe ich hier genauso viele spanisch- wie englischsprechende Leute gesehen. Die Autos entsprechen dem absoluten amerikanischen Klischée; wenn man mal eins sieht, bei dem man denkt: „Hey , das sieht doch edel aus!“ handelt es sich im Normalfall um einen BMW, Audi oder Mercedes…

In einem kleinen Shop haben wir uns Cornflakes (leider nicht die guten K-Classik ^^), Milch und eine riesige Flasche Wein gekauft, mit der wir eigentlich nur auf dem Zimmer anstoßen wollten. Als wir jedoch im Hostel ankamen und die Küche gesucht haben, wurden wir von einer Unbekannten eingeladen, bei einem Trinkspiel im Gemeinschaftsraum mitzumachen. Obwohl Sascha die ganze Zeit gejammert hat, dass er gleich einschläft (er ist halt auch schon älter ^^), haben wir trotzdem mitgemacht. Es kamen immer mehr Leute dazu, sodass zum Schluss der Raum voll war. Wir sind die einzigen Deutschen, die anderen sind alle Australier, bis auf einen Engländer. Es fand ein reger Kulturaustausch statt: wir lernten ein australisches Trinkspiel und wir brachten den Aussies typisch deutsche Alltagsausdrücke bei, wie „Prost!“,“Schulz“ oder „Ich will fi***“. Das Ende der Geschichte: die 1,5l Flasche Wein wurde bis auf den letzten Tropfen vernichtet und wir haben uns heute Abend zu einer Bartour verabredet. Oh, die Jungs sind wach und sprechen sogar ^^ ich muss aufhören…

Jason on Venice Beach by night Common Room Kulturaustausch 

 

So nun ist es abends gegen 19Uhr (4:00 deutsche Zeit) und wir sitzen im „Cairo Cowboy“, einem Laden mit Free Wifi ^^. Waren heute den ganzen Tag in Santa Monica unterwegs. Eigentlich wollten wir auch nach Hollywood wegen den Oscars, aber wir haben die Größe der Stadt komplett unterschätzt. Deswegen werden wir Beverly Hills und Hollywood erst morgen besuchen, wenn wir das Mietauto haben. Ich habe jetzt keine Lust großartig noch mehr zu schreiben. Ich stelle einfach ein paar Bilder rein und ihr seht schon, was hier los ist.

Bubba Gump Company! Beach Schaukelheini Essen am Straßenrand ^^ Muscle Beach Spiegelungen unsere Füße

Wäre schön, was von euch zu hören, auch wenn ich es vielleicht erst in ein paar Tagen lesen werde…

Grüße vom hinterm Teich!

Sascha, Jason und Janin

P.S. Ihr könnt auch mal auf studentenblog.com reinschauen. Da schreibt Sascha auch ab und zu was rein…

P.P.S. Just learned that BYOB means „Bring your own beer“!