29. El Parque Nacional Tortuguero

26März2012

¡Buenas tardes!

Wie angekündigt werde ich heute über Tortuguero berichten. Morgens gegen halb 6 hat uns Emilia und ihr Gastbruder an unserer Casa abgeholt, um nach San José zum abgemachten Treffpunkt zu fahren. Dort wurden wir wiederum von "Jungle George" von Jungle Tom's Jungle Safaris aufgelesen, der auch bereits andere Touristen im Schlepptau hatte. Achtung! Es folgt ein Wunder: Von den 10 Leuten, die die Tour mitmachten, war nicht einer US-Amerikaner! Mit dabei waren: 3 Ticos, 1 Mexikaner (sehr nett, unterhielt mich mit ihm über Fußball-WM in Deutschland, wo er in Leipzig das Spiel Mexiko gegen Argentinien besuchte), 2 Spanier und noch eine Finnin - dafür, dass es nur 5,3 Millionen von denen gibt, scheinen die doch überall zu sein (ein "Neuer" in der Schule kommt auch daher)... Auf jeden Fall ging's mir den ersten Teil der Fahrt echt nicht so berauschend. Nicht nur, dass mein Sonnenbrand, der 80% meines Körpers bedeckt, sehr unangenehm ist, mir wurde auch noch ziemlich übel. Zum Glück machten wir nach 1 Stunde Fahrt an einem kleinem Restaurant halt, um Frühstück zu essen. Und endlich bekam ich es: Gallo Pinto - das typische costaricanische Frühstück mit Reis, Bohnen und Ei. Also mir hat es sehr gut geschmeckt, aber Sangeeta und Emilia meinten, bei ihren Gastmüttern wäre es besser gewesen.

kleines Restaurant Gallo Pinto!

Nach der Pause habe ich den Tourguide gefragt, ob ich mich neben ihn nach vorne setzen könnte wegen der Reiseübelkeit und er hat mich natürlich mit offenen Armen empfangen. Habe aber vorher nicht bedacht, dass dieser mich versuchen würde, in Gespräche zu verwickeln, was ich gar nicht wollte, da ich soooo müde war und einfach nur meine Ruhe haben wollte. Der Tourguide, der also alle die ganze Zeit mit interessanten Fakten über Costa Rica vollquatschte, obwohl die meisten sicher schlafen wollten, hat, nachdem er seine englische Version des Textes vollendet hatte, meistens zu mir herübergesehen und irgendeine Reaktion erwartet. So hieß es also die nächsten Stunden nicken und lächeln. Interessante Dinge, die hängen geblieben sind:

1. Costa Ricas Exportgüter in Reihenfolge des Exportvolumens: 1. Bananen 2. Ananas        3. Melonen 4. Kaffee 5. Zucker

2. sind wir an einer deutschen Firma vorbeigefahren, die Obst in Konservendosen verpackt. Dazu hieß es: "Gracias a Alemania por el trabajo!" - Con mucho gusto!

und 3. sind wir durch lange Alleen gefahren, deren Bäume an den Wipfeln so dicht zusammengewachsen waren, dass kaum Sonnenlicht durchdrang. Dazu fogende Begründung: die Besitzer der Bananenplantagen ließen sie pflanzen, damit die Arbeiter auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause nicht von den Pestiziden vollgespritzt wurden, die von Flugzeugen abgeworfen wurden und werden. Wie menschenfreundlich!

Unseren nächsten Stopp machten wir an einer Bananenplantage (ich glaube von DelMonte...), an der auch ein Mann stand, der Pipas verkaufte und einen riesigen, lebendigen Käfer zu bestaunen hatte. Müsst ich mir aber die Fotos von Sangeeta noch schnorren... Als es dann weiterging, verwandelte sich die Straße irgendwann in eine Schotterpiste, der wir 30km (!) folgen mussten. Bei 30 km/h braucht man da schonmal 'ne Stunde (für alle, die nicht so fit im Rechnen sind 😉). Als wir an einer Bootsanlegestelle ankamen, ging's endlich los für 50 km durch die natürlichen Kanäle des Nationalparks Tortuguero. Dabei sahen wir echt viele Tiere. Leider hab ich einige verpasst, da ich sie einfach nicht gesehen habe - zum Beispiel einen schlafenden Affen in einem Baum aus 40 m Entfernung ^^ Ich zeig euch einfach ein paar Bilder...

Aussicht aus Boot ein exotisches Tier am Wegesrand... ^^ Iguana exotischer Vogel beim Sonnen Tortugueros Weiten... gut getarnt! Ich würde es nicht aufwecken...

Bald kamen wir in Tortuguero an, einem kleinem Fischerdorf auf einer Landzunge zwischen Kanal und karibischem Meer. Wir haben uns also für 10 min den Atlantik angesehen, an dem ich auch einige Fotos mit meiner Cottbus-Tüte schoss (ja, ich habe sie die ganze Zeit mit mir rumgeschleppt!) und danach ging es zum Mittagessen noch ein Stückchen weiter in eine Hotelanlage mit Lodges, in der wir auf Romi trafen, die ein Tag vor uns fuhr und dort genächtigt hatte. Beim Mittagessen konnten wir die ganze Zeit zwei Cappucino-Affen beobachten, die wiederum uns und unser Essen im Blick hatten ^^

Karibikstrand Tortuguero 1 Tortuguero 2 Affe, der war zu Essen geklaut hat Affe mein Essen

Danach ging's den ganzen Weg wieder zurück, bis wir gegen 19 Uhr in San José ankamen und Emilias Bruder uns wieder abholte (das war unsere Preventivmaßnahme gegen habgierige, betrügerische Taxifahrer...).

Übrigens ist am Samstag Abend jemand in unser letztes freies Zimmer eingezogen. Hat uns am Anfang etwas erschrocken, als um halb 10 plötzlich die Tür aufgeschlossen wurde, aber Jorge hat einfach vergessen, Bescheid zu sagen, dass er jemanden vorbeibringt. Sie heißt Maria, ist Deutsche und bleibt nur 2 Wochen. Natürlich haben wir ihr am nächsten Tag sofort die ganzen Horrorgeschichten der Region erzählt, sodass sie sich fragt, warum sie ausgerechnet hierher gekommen ist. Joa, ich bin auch ganz froh, dass das alles erst jetzt gegen Ende passiert ist, sonst hätte ich hier vier Wochen in purer Angst und Paranoia gelebt...

So und nun muss ich für Carlos noch ein bissel was über Deutschland aufschreiben... Hausaufgaben!

¡Hasta luego!